SPD Oberndorf

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Witkowski: Mobilitätswende erfordert attraktives Angebot

Veröffentlicht am 09.07.2021 in Wahlkreis

Urlich Grosse, Derya Türk-Nachbaur, Mirko Witkowski, Sören Bartol und Johannes Fechner. Foto: Tanja Witkowski

Ein kleiner Bahnhof mitten in der Natur - er gehört zu Trossingen und liegt auf Deißlinger Gemarkung. Diese Kuriosität ist noch lange nicht alles, was es über diesen Bahnhof zu wissen gibt. Für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist er ein wichtiger Knotenpunkt. Er verbindet die drei Landkreise Rottweil-Tuttlingen und Schwarzwald-Baar miteinander und an ihm lassen sich die großen Verkehrsthemen im Zusammenhang mit der Mobilitätswende verdeutlichen. Ringzug und Gäubahn, Stuttgart 21, der Metropolexpress und der Deutschlandtakt - all das spielt auf dem kleinen Bahnhof eine große Rolle. Aus gutem Grund lud SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski (Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen) zusammen mit SPD-Bundestagskandidatin Derya Türk-Nachbaur (Wahlkreis Schwarzwald-Baar) genau hier zu einer verkehrspolitischen, landkreisübergreifenden Veranstaltung mit hochkarätiger Besetzung ein.

So war es kein geringerer als der stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende und Verkehrsexperte Sören Bartol, der zur Veranstaltung auf dem Trossinger Bahnhof anreiste, um sich über die Schwierigkeiten des Schienenverkehrs im ländlichen Raum - in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zu informieren und die Forderungen der örtlichen Betroffenen nach Berlin mitzunehmen. Begleitet wurde er von MdB Dr. Johannes Fechner, auf dessen Einladung Bartol zuvor auch an der Rheintalstrecke unterwegs war.

Eine Vielzahl von Verflechtungen und Herausforderungen im Schienenverkehr der Raumschaft zeigte Nahverkehrsberater Ulrich Grosse in einem einführenden Referat auf. Er verwies auf die massiven Auswirkungen von Stuttgart 21 auf die Gäubahn. Bisher vorhandene Haltestellenpunkte werden dann teilweise nur noch in unregelmäßigen zeitlichen Abständen angefahren. Mancher Haltepunkt fällt für bestimmte Züge ganz weg. Wann der tatsächliche Anschluss der Gäubahn an den Stuttgarter Flughafen realisiert werden soll, ist derzeit noch offen. Dass ein verlässlicher Stundentakt aber von größter Bedeutung für steigende Fahrgastzahlen sei, zeigte Bürgermeister Ralf Ulbrich am konkreten Beispiel des Bahnhofs Trossingen in Deißlingen auf. Mittlerweile habe man täglich rund 200 Fahrgäste, die den Haltepunkt Trossingen für das Berufspendeln nutzten. Er führte dies auch auf die Einführung des Stundentakts zurück.

Einig waren sich die zahlreichen anwesenden kommunalpolitisch Verantwortlichen aus den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar in der großen Bedeutung der Gäubahn für die Region. Nach Ansicht von Ulrich Grosse müsse man hier die alten Pläne aus dem Bundesverkehrswegeplan umsetzen. SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski erinnerte in diesem Zusammenhang noch einmal an den von ihm vorbereiten und den SPD-Kreisverbänden Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tuttlingen an den SPD-Landesparteitag gestellten Antrag zum vollständigen zweigleisigen Ausbau der Gäubahn. Dieser wurde dort einstimmig verabschiedet. Nur so könne man auch bei uns die Mobilitätswende schaffen, so Witkowski.

Ein weiteres großes Thema war die unvollständige Elektrifizierung des Ringzugs und die Verbindung durch den Metropolexpress, der Villingen-Schwenningen mit Stuttgart verbindet. Hier müsse man sich dringend um die Elektrifizierung des Teilstücks von Rottweil nach Villingen kümmern, da sonst eine direkte Anbindung nicht möglich ist. Dass damit auch Umbauarbeiten auf den Bahnhöfen selbst verbunden seien, mache die Maßnahmen insgesamt teurer, so Bürgermeister Ulbrich.  SPD-Bundestagskandidatin Derya Türk-Nachbaur, die im Wahlkreis Schwarzwald-Baar kandidiert, machte die Bedeutung dieses Themas deutlich.  

Dass die vorhandenen Probleme mit dem Schienenverkehr auch andere Regionen Deutschlands beträfen, machte Sören Bartol im Gespräch deutlich. Den Forderungskatalog nach dem zweigleisigen Ausbau der Gäubahn, der Elektrifizierung des Ringzugs und der Umsetzung des Halbstundentakts nahm er gerne entgegen. Die Themen werden in der nächsten Legislaturperiode eine besonders große Rolle spielen, denn nur wenn die Infrastruktur entsprechend stimmt, gelingt eine schnelle Verkehrswende, so Bartol und Witkowski abschließend.

 

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