SPD Oberndorf

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Witkowski im Gespräch mit Fleischerobermeister Traub

Veröffentlicht am 03.08.2021 in Wahlkreis

Fleischer-Obermeister Matthias Traub (von links) im Gespräch mit SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski.

Die Forderungen des Fleischerhandwerks an die künftige Bundespolitik hat der Obermeister der Fleischerinnung Rottweil – Tuttlingen, Matthias Traub aus Trossingen, bei einem persönlichen Treffen an den SPD-Bundestagskandidaten Mirko Witkowski übergeben. Getroffen haben sich die beiden in der Metzgerei von Matthias Traub in Trossingen. Nach einem Rundgang durch die Metzgerei berichtete Traub über „die gravierenden Probleme der regionalen Lebensmittelerzeugung“. Gleichzeitig überreicht er die Forderungen des Fleischerhandwerks.

In der Metzgerei von Matthias Traub arbeiten insgesamt 20 Menschen. Sein Vater hatte das Geschäft 1972 gekauft. Im kommenden Jahr steht das 50-jährige Firmenjubiläum an. In dieser Zeit hat sich viel verändert. Heute wird ein Viertel der Bevölkerung über kleine Metzgereien versorgt, drei Viertel über Großmärkte. Seine Arbeit sieht Traub als regionale Verantwortung, weshalb er auch mit festen Landwirten zusammenarbeitet.

Sorgen bereitet Traub das Thema Ausbildung. In der Berufsschule in VS-Schwenningen gibt es aktuell nur noch rund 50 Auszubildende. Von den vier Berufsschulen im Regierungsbezirk Freiburg, zu dem auch die Landkreise Tuttlingen und Rottweil gehören, sollen künftig nur noch zwei den schulischen Teil der Fleischerausbildung anbieten. Dies führt zu erheblich längeren Wegen in die Berufsschule. Aus Traubs Sicht kann dies bedeuten, dass die Ausbildung erschwert wird.

Als Problem sieht er auch die Entlohnung. Selber bezahlt er seine Mitarbeiter einen Euro pro Stunde über dem Tariflohn. Dennoch macht er deutlich, dass dieses Geld auch erst einmal verdient sein muss. Auch die Verrechnung des Lohns von Müttern, die nebenher arbeiten, mit dem Erziehungsgeld sieht Traub als Thema, das gelöst werden muss.

Finanziell war der Aufwand bei der Umstellung des Kassensystems auf die neuen Anforderungen. Zwar könne das Finanzamt die Zahlen nun leichter auslesen, für ihn habe dies aber eine Investition von 10.000 Euro bedeutet. Hier hätte sich Traub eine Förderung oder zumindest ein zinsloses Darlehen gewünscht.

Unter dem Stichwort Forderungen macht Traub deutlich. Dass die Exportorientierung Abhängigkeiten schafft, der große Kostendruck schaffe die Gefahr von Skandalen. Erfreut zeigte sich SPD-Bundestagskandidat, dass der Deutsche Fleischerverband das Tierschutzgesetz verschärfen möchte. Auch unterstützt der Sozialdemokrat die Forderung, den Tierschutz in Europa auf hohem Niveau zu vereinheitlichen. Verständnis hat er für die Forderung, das Handwerk nicht noch mehr zu belasten und ein vernünftiges Tierschutzgesetz statt noch mehr Bürokratie zu schaffen. Einig waren sich Traub und Witkowski auch darin, dass bei der Schaffung neuer Regeln unbedingt die Erfahrungen aus den bisherigen Bestimmungen mit einbezogen werden müssen.

 

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