SPD Oberndorf

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Peter Hofelich zu Gast bei phg Hengstler

Veröffentlicht am 18.01.2012 in Wahlkreis

Der Mittelstandsbeauftragte der landesregierung lernt auf Einladung des Kreisvorsitzenden Klaus Eisenhardt die Arbeit des MicroMountains Applications kennen

Tausende von chirurgischen Instrumenten müssen in einem Krankenhaus verwaltet, transportiert, sterilisiert und gewartet werden. Tag für Tag. Der organisatorische Aufwand ist enorm. Ein neuartiges Gemeinschaftsprojekt mehrerer Hightech-Firmen und Forschungseinrichtungen – koordiniert durch die MicroMountains Applications AG in Villingen-Schwenningen – will für Abhilfe sorgen. Ziel ist, das Operationsbesteck vollautomatisch zu identifizieren und zu verwalten. So ließe sich viel Geld und Zeit sparen. Dazu sollen sogenannte RFID-Chips (Miniatur-Etiketten mit Funkantennen) in die Instrumente eingebaut werden. Lesegeräte, die mit den Antennen kommunizieren und die Instrumente erfassen, will die phg Peter Hengstler GmbH + Co. KG aus Deißlingen entwickeln.

Dieses Projekt faszinierte jetzt den Mittelstandsbeauftragten der baden-württembergischen Landesregierung, SPD/MdL Peter Hofelich. Im Rahmen eines Firmenbesuchs bei phg, zu dem der SPD-Kreisvorsitzenden Klaus Eisenhardt eingeladen hatte, liess er sich dieser Tage das von der MicroMountains Applications AG verfolgte Modell der gemeinschaftlichen Technologieentwicklung erstmals am konkreten Beispiel vorstellen

„Applications bedeutet praktische Anwendung. Als Applikationszentrum betreiben wir anwendungsorientierten Technologietransfer“, stellte Vorstand Dr. Thomas Link die MicroMountains Applications AG vor.

Sein Team agiere wie ein Übersetzer und Moderator zwischen Forschung, Industrie und Anwendern und halte bei firmenübergreifenden Produktentwicklungen den roten Faden in der Hand. Das MicroMountains-Team analysiert den Bedarf des Marktes – zum Beispiel dringend nötige Rationalisierungen in Krankenhäusern durch die automatische Erfassung und Verwaltung der Instrumente. Es sucht dazu passende Erfindungen, Patente, Normen, Forschungsergebnisse und Technologien. Und es hilft den interessierten Firmen, mit den Erkenntnissen aus der Forschung die geeigneten Produkte zu entwickeln. Dazu liefert die MicroMountains AG bei Bedarf Analysen, Messungen und Fachwissen. Sie definiert technische Anforderungen oder organisiert die Konstruktion und Fertigungsplanung.

Dieses Modell des Technologietransfers wird zurzeit in einem vom Land Baden-Württemberg geförderten Firmen- und Forschungsnetzwerk genutzt, um den Einsatz der RFID-Funkantennen im Gesundheitswesen voranzutreiben. Ein Dutzend Unternehmen und das HSG-IMIT, das Institut der Hahn-Schickard-Gesellschaft in Villingen-Schwenningen, sind beteiligt. „Wir sehen hier ein enormes Potenzial für die mittelständische medizintechnische Industrie und benachbarte Branchen“, bestätigte der Mittelstandsbeauftragte Peter Hofelich. Er erwarte, dass die beteiligten Unternehmen den Kliniken bald eine Technologie anbieten können, die möglicherweise zu erheblichen Effizienzsteigerungen führt und das medizinische Personal für wichtigere Aufgaben entlastet.

Hofelich begrüßte den Ansatz der MicroMountains Applications AG. Dieser führe die Projektbeteiligten im Netzwerk offenkundig zügig zum Ziel. Der Abgeordnete wies auf die von wissenschaftlicher Seite ins Feld geführte Technologieschwäche kleinerer Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten hin. „Technologiedienstleister wie die MicroMountains AG sind in unserem Land gut in der Lage, diese Schwäche gemeinsam mit den Unternehmen anzugehen“, so der Mittelstandsbeauftragte.

„Für uns geht es in diesem Projekt darum, innovative und besonders robuste Lesegeräte für den Einsatz von RFID-Etiketten in Kliniken zu entwickeln. Wir erwarten davon, dass wir stärker in den Markt der Medizintechnik einsteigen können“, berichtete phg-Geschäftsführer Joachim Hengstler. Mit der Unterstützung und Koordination durch die MicroMountains AG komme phg bei der Erschließung neuer Technologien gut voran. „Schneller, als wenn wir das allein entwickeln würden“, so Joachim Hengstler.

„Das Verbundprojekt für die Entwicklung von RFID-Funketiketten und Lesegeräten zur Erfassung und Verwaltung von medizinischen Instrumenten ist ein Musterbeispiel“, fasste Dr. Thomas Link zusammen. So könne Technologietransfer heute wirkungsvoll umgesetzt werden: im Netzwerk und mit Moderatoren wie der MicroMountains Applications AG. Er bat den Mittelstandsbeauftragten, auch in Zukunft für entsprechende Rahmenbedingungen zu sorgen, die mittelständischen Unternehmen wie phg schnelle und wegweisende Innovationen ermöglichen.

 

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