Treffen der Jusos Rottweil und der Alevitischen Jugend VS

Veröffentlicht am 28.03.2023 in Jusos in Aktion

Die Vertreter der Alevitischen Jugend Villingen-Schwenningen und des Juso-Kreisverbands Rottweil.

Die Jusos im Kreis Rottweil haben die Alevitische Jugend Villingen-Schwenningen für einen gemeinsamen Austausch besucht.

Nach der Begrüßung durch die beiden Co-Vorsitzenden Dünya Tahta und Süleyman Karabacak berichteten sie von ihrer Veranstaltung mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Nils Schmid und Derya Türk-Nachbaur. Dabei ging es um die Hilfen der Bundesregierung für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in der Türkei. Knapp 80 Prozent der Gemeindemitglieder seien betroffen und viele haben Angehörige verloren. Auf die Frage von Sebastian Haischt, stellvertretender Vorsitzender der Jusos im Kreis Rottweil, ob die Hilfen reichen würden, erklärte Dünya Tahta, das größte Problem sei, dass das Geld nicht dort ankommt, wo es gebraucht werde. Die Hilfsgelder kämen oft nicht in Gebiete, in denen mehrheitlich Kurden und Aleviten leben, da diese Gebiete oft systematisch diskriminiert werden. Aus diesem Grund appelliere die Gemeinde, vor allem privaten Hilfsorganisationen Gelder zu spenden, das diese dann direkt in die betroffenen Regionen leiten würden.

Als nächstes erkundigte sich Ali Zarabi, Vorsitzender der Jusos im Kreis Rottweil, wie die Lage momentan in den betroffenen Gebieten sei. Hier erklärte Süleyman Karabacak, dass viele nicht wissen, wie es jetzt weitergehen soll. Sehr viele hätten die Region verlassen und seien in andere Städte gegangen. Wenn sie sich dabei als Betroffene der Erdbebenregion auswiesen, bekämen sie größere Unterstützung. Vor allem der Zusammenhalt im Land sei sehr gewachsen und die Menschen würden einander beistehen. Auch sei es einigen gelungen, ihre Verwandten nach Deutschland zu holen, jedoch gebe es große Probleme mit den Visa. Die Vergabe sei zwar erleichtert worden, jedoch würden immer noch viele Dokumente verlangt werden, welche die von dem Unglück Betroffenen oft nicht mehr besäßen.

Dabei berichteten auch einige Gemeindemitglieder von der sehr schlechten Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde in Villingen-Schwenningen. Die Mitarbeiter würden oft nur wenig Interesse zeigen, sich mit ihren Fällen zu beschäftigen. Zudem sei die Behörde stark unterbesetzt und viele hätten ausländerfeindliche Tendenzen  gespürt. So würde man eher Hilfe bekommen, wenn man fließend Deutsch könne. Zu den Hilfen der Bundesregierung stellte Ali Zarabi klar, dass es wichtig sei, dass die Bundesregierung auch auf lange Sicht den Betroffenen die nötige Unterstützung gewährt.

Auf die Situation in der Türkei angesprochen, liege die große Hoffnung der Gemeinde auf den Präsidentenwahlen im Mai, erklärte Dünya Tahta. Dabei haben sich die Oppositionsparteien auf einen gemeinsamen Kandidaten der Mitte Links Partei CHP Kemal Kilicdaroglu geeinigt, wodurch sie eine reale Chance haben, Erdogan zu besiegen, so Süleyman Karabacak. Dann erst wäre es möglich, die massive Korruption zu bekämpfen und die Erdbebenkatastrophe juristisch aufzuarbeiten, so Dünya Tahta weiter.

Zuletzt wurde noch über das Alevitentum gesprochen, wobei den Jusos erklärt wurde, dass das Alevitentum in Deutschland eine eigenständige Religionsgemeinschaft sei. Jedoch aufgrund der Assimilationspolitik in der Türkei vielen Menschen Wissen vorenthalten wurde, so dass sie sich näher am Islam sehen würden, erklärte Dünya Tahta. Den Aleviten ist aber Respekt und Toleranz gegenüber allen anderen Religionsgemeinschaften besonders wichtig.

Die Jusos im Kreis Rottweil bedanken sich sehr bei der Alevitischen Jugend für die Gastfreundschaft und die interessante Diskussion.

Spende an die Alevitische Gemeinde:

Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R.

Volksbank Köln Bonn

IBAN: DE46 3806 0186 6401 4060 32

BIC: GENODED1RBS

Verwendungszweck: Spende Erdbeben Türkei 2023 /Name/Adresse

 
 

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