SPD Oberndorf

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Lehrerversorgung im Landkreis Rottweil dringend verbessern

Veröffentlicht am 07.01.2022 in Kreisverband

Mirko Witkowski

Mit großer Sorge sieht der SPD-Kreisverband Rottweil die aktuelle und zukünftige Lehrerversorgung im Landkreis Rottweil. Wie in einer kleinen Landtagsanfrage des SPD-Betreuungsabgeordneten Hans-Peter Storz deutlich wurde, zählt der Landkreis Rottweil zu den drei Kreisen im Regierungsbezirk Freiburg, in denen die Stellenbesetzung durch neue Lehrkräfte besonders schwierig ist. Etliche Lehrerstellen sind unbesetzt. Die Unterrichtsversorgung über alle Schularten hinweg ist keineswegs immer gesichert. Die Situation wird sich weiter zuspitzen. Aus Sicht des SPD-Kreisverbands Rottweil sind die getroffenen Maßnahmen von Ministeriumsseite her nicht ausreichend und lediglich ein Tropfen auf dem berühmten heißen Stein.

„Wir sind sehr dankbar, dass sich immer wieder Eltern, Ehrenamtliche aus den Vereinen, und andere Aktive in unseren Schulen mit ihrem Wissen und ihrem Sachverstand einbringen. Ohne sie wäre das System Schule mancherorts sonst schon lange zusammengebrochen“, ist sich der SPD-Kreisvorsitzende Mirko Witkowski sicher und verweist auf die Unterrichtsversorgung an manchen Schulen, wo zwischenzeitlich mehr als ein Drittel des Unterrichts durch Nicht-Lehrkräfte oder durch Lehrkräfte, die an zwei oder drei Schulen gleichzeitig tätig sind, abgedeckt wird. In der Diskussion zum Thema machte Torsten Stumpf, SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Deißlingen und SPD-Landtagskandidat bei der jüngsten Landtagswahl, deutlich: „Bereits im Landtagswahlkampf hatten wir immer darauf hingewiesen, dass wir im ländlichen Raum auf dieses Problem zusteuern und die Lage prekärer wird.  Wir können den pensionierten Lehrkräften dankbar sein, dass Sie zum Wohl unserer Kinder weiter unterrichten. Das ist wirklich toll. Dafür sind wir auch sehr dankbar“, so Stumpf.

Dennoch ist für den SPD-Kreisverband Rottweil klar, dass diese Situation nicht zum Dauerzustand werden darf. Das Kultusministerium muss endlich seine Hausaufgaben machen und ein Konzept vorlegen, wie ausgebildete Lehrkräfte für den ländlichen Raum und speziell für die in der Lehrerversorgung unterversorgten Landkreise, zu denen Rottweil gehört, gewonnen werden können, so die Meinung im SPD-Kreisverband Rottweil. „Wenn die Gefahr besteht, dass Schule immer mehr zur Betreuungseinrichtung wird und eine qualitative Schulbildung immer mehr in den Hintergrund rückt, dann läuft etwas gewaltig schief. An diesem Punkt sind wir aber fast schon angekommen. Es fehlt an allen Ecken und Enden.“, bringt es der SPD-Kreisverband auf den Punkt. „Es gibt zahlreiche Beispiele in unserem Landkreis, die belegen, wie dramatisch die Unterrichtsversorgung mancherorts ist, dabei gibt es je nach Schulart noch einmal große Unterschiede“, weiß Mirko Witkowski aus zahlreichen Gesprächen.

Lehrkräfte müssen gleich mehrere Klassen als Klassenlehrkraft versorgen, weil es insgesamt zu wenig Personal an manchen Schulen gibt. Bestimmte Fachlehrkräfte sind Mangelware, dementsprechend kann in diesen Fächern nur bedingt ein qualitativ hochwertiger Unterricht erwartet werden. Nicht ausgebildete Lehrkräfte springen ein und geben ihr Bestes - gleichzeitig werden ihnen aber die Chancen auf eine Übernahme in den Schuldienst erschwert oder meist ganz verwehrt. Erst nach langjähriger Tätigkeit als so genannter „Nicht-Erfüller“ gibt es eine kleine Chance auf Übernahme in den Schuldienst. „Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Personen im Schulamtsgebiet Donaueschingen bisher tatsächlich auf diesem Weg in den Schuldienst übernommen wurden. Es sind vermutlich sehr wenige!“, schätzt Mirko Witkowski. Schwierig sei aus Sicht des SPD-Kreisverbandes auch, immer wieder erneut auf Pensionäre zu setzen. „Es darf nicht sein, dass man Pensionäre bereits zum Schuljahresanfang fest in die Lehrversorgung einplant und den Zustand als gegeben hinnimmt.“ Kritisch sieht der SPD-Kreisverband auch das neue Aufholprogramm „Rückenwind.“ Das Programm läuft nur schleppend an, weil auch da pädagogisches Fachpersonal Mangelware ist.

Hinzu kommt die Problematik, überhaupt Fachkräfte in den ländlichen Raum zu bekommen. Ob hier die aktuelle Kampagne der Landesregierung „The Länd“ zielführend ist, bezweifelt der SPD-Kreisverband Rottweil.

 

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