SPD Oberndorf

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Herausforderungen im Gesundheitswesen: Witkowski zu Besuch bei der AOK

Veröffentlicht am 24.08.2021 in Wahlkreis

Im Gespräch: Roland Eckhardt, Mirko Witkowski, Harald Rettenmaier und Oliver Böhme.

Schwarzwald-Baar-Heuberg - Darüber, wie ein leistungsfähiges Gesundheitswesen nachhaltig für die Zukunft gestaltet sein muss, informierte sich der Bundestagskandidat der SPD, Mirko Witkowski bei seinem Besuch bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Gemeinsam mit Harald Rettenmaier, dem Stv. Geschäftsführer der AOK und den alternierenden Vorsitzenden des AOK-Bezirksrats, Roland Eckhardt sowie Oliver Böhme wurden die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen diskutiert.

 

„Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum und die Herausforderungen im Bereich Pflege sind mir ein großes Anliegen“, so der Bundestagskandidat der SPD. Eine Möglichkeit der Verbesserung sieht er darin, die Zugänge zum Medizinstudium zu vereinfachen und Studienabschlüsse anderer Länder schneller anzuerkennen. Auch müsse es größere  Anreize für Pflegeberufe geben.  „Die Versorgung von Gesundheit und Pflege kann nur regional gestaltet werden. Hierfür benötigt es Handlungs- und Gestaltungsspielräume, um so die Versorgung der Menschen vor Ort nachhaltig zu sichern“, so Harald Rettenmaier, Stv. Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Hier leistet die AOK einen wichtigen Beitrag, insbesondere mit der Hausarztzentrierten Versorgung und den Versorgungsassistent*innen in der Hausarztpraxis – sogenannte VERAH’s, die speziell qualifiziert die Hausärzte entlasten“, ergänzt Oliver Böhme, alternierender AOK-Bezirksratsvorsitzender von der Arbeitnehmerseite.

 

„Um eine optimale Versorgung in der Region sicherzustellen und die Beiträge für unsere Versicherten und Arbeitgeber stabil zu halten, benötigen wir aber finanzielle Rücklagen. Diese wurden der AOK von der Politik entnommen – für die AOK Baden-Württemberg bedeutet dies in 2021 einen Mittelabfluss von rd. 620 Mio. EUR“, erläuterte Harald Rettenmaier. „Beiträge, die von Versicherten und Arbeitgebern erwirtschaftet wurden, für die Versorgung der Menschen im Land und die jetzt in Regionen in anderen Bundesländern fließen, die ihre Hausaufgaben – insbesondere im Bereich der Konzentration im Bereich der Kliniklandschaft – nicht gemacht haben“, ergänzt Roland Eckhardt, alternierender AOK-Bezirksratsvorsitzender von der Arbeitgeberseite.

 

„Welches Potential in der Digitalisierung schlummert, wurde besonders während der Coronakrise deutlich. So bietet die Telemedizin, bspw. mit Videosprechstunden, eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Behandlungsmöglichkeiten beim Arzt vor Ort. Damit digitale Angebote optimale Ergebnisse für den Patienten bringen, bedarf es aber einer übergeordneten Versorgungsstrategie und eines gesetzlichen Rahmens, diesen haben wir aktuell noch nicht“, betonte Harald Rettenmaier. „Die Digitalisierung ist gerade im ländlichen Raum ein großes Thema. Hier müsse man dringend daran arbeiten, bessere und stabilere Datenverbindungen zu erhalten.“ , so Witkowski. Dass die AOK auch in diesem Bereich innovative Wege geht, zeigt ein Blick auf Telescan, ein ärztliches Telekonsil, das mit Hilfe digitaler Instrumente einen Konzilauftrag von Hausärzten mit dermatologischen Fragestellungen an Dermatologen möglich macht. Roland Eckhardt sieht in dem Modell Vorteile gerade für den ländlichen Raum: „Auch wo Hautärzte eher rar gesät sind, können wir so einen zeitnahen Zugang zur dermatologischen Versorgung sicherstellen“. Ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Mittel den Hausarzt stärken, nicht ersetzen“, ergänzt Oliver Böhme.

 

Alle Beteiligten waren sich einig, dass unser Gesundheitswesen künftig resilienter gegenüber Störungen wie einer Pandemie sein muss. Um die großen Herausforderungen für Gesundheit und Pflege – sei es der demographische Wandel, die Digitalisierung oder der Klimawandel – bewältigen zu können, bedarf es echter Strukturreformen und keiner Politik nach Kassenlage.

 

Angesichts der finanziellen Herausforderungen sei dies jedoch nur möglich, wenn die finanziellen Mittel auch bei den Kassen blieben, die sie für ihre Versicherten erwirtschaftet haben, betonten die beiden Bezirksratsvorsitzenden abschließend.

 

 

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