SPD Oberndorf

SPD Oberndorf

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft

Veröffentlicht am 10.09.2013 in Ortsverein

Politik und Wirtschaft im Gespräch: Mirko Witkowski (v.l.), Peter Schondelmaier, Ergun Can, Jörg Steins, Giuseppe Agosta

Schramberg-Sulgen (wit). Die mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Davon ist auch der SPD-Bundestagskandidat Ergun Can überzeugt. Nun hat der 55-jährige Diplom-Ingenieur die Firma Herzog in Schramberg-Sulgen besucht.

Als seit 40 Jahren abhängig Beschäftigter weiß der Betriebsratsvorsitzende Ergun Can natürlich wie ein mittelständischer Betrieb funktioniert. Dennoch will er aus erster Hand von Geschäftsführung und Arbeitnehmern hören, wo Probleme liegen, die von der Politik dringend gelöst werden müssen und welche Unterstützung notwendig ist, damit Unternehmen erfolgreich und damit Arbeitsplätze gesichert sind.

430 Mitarbeiter, 45 Azubis, 58,4 Millionen Euro Umsatz, 480 Maschinen und eine Produktionsfläche von 17100 Quadratmetern sind kurz zusammengefasst die Kennzahlen der Firma Herzog, wie sie der Vorsitzende der Geschäftsführung Jörg Steins SPD-Kandidat Ergun Can präsentierte. Begleitet wurde Can bei seinem Firmenbesuch vom Schramberger SPD-Vorsitzenden Mirko Witkowski und dem Schramberger SPD-Vorstandsmitglied Giuseppe Agosta. Der Umsatz der Firma Herzog verteilt sich zu 43 Prozent auf Powertools, zu 39 Prozent auf den Bereich Zweirad und zu 18 Prozent auf weitere Felder. Um hier weiterhin erfolgreich zu sein, braucht das Unternehmen nach den Worten von Jörg Steins hochqualifiziertes Personal. Der von Steins beschriebene Weg der Ausbildung und Weiterbildung von Mitarbeitern im eigenen Haus ist auch nach Ansicht von Ergun Can der richtige Weg.

Dennoch benötigt ein Unternehmen auch Mitarbeiter von außerhalb. Und um diese Mitarbeiter zu gewinnen, spielt auch die Infrastruktur in der Stadt eine Rolle. Jörg Steins: "Oft spielt deshalb die Familie nicht mit." Dabei ist er weit weg davon, die Stadt Schramberg schlecht zu reden, appelliert aber an die Verantwortlichen, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Um einen Wachstumssprung auf 70 Millionen Euro Umsatz, wie ihn die Firma Herzog im kommenden Jahr erwartet, zu schultern, braucht es eben Fachkräfte. Beim Thema Infrastruktur spricht Jörg Steins konkret von Betreuung, Bildung und Straßen.
Dass die Firma nach der Wachstumskrise in den Jahren 2008/09 wieder gut aufgestellt ist, lässt sich auch daran ablesen, dass sie wie in der Vergangenheit auch in Zukunft mit Firmen wie Hilti, AEG, Bosch, KTM und BMW zusammenarbeitet, um nur einige Beispiele zu nennen. Da verteilt sich der Umsatz zu 45 Prozent auf das Inland, zu 37 auf den Export in die Eurozone und zu 10 Prozent in die restliche EU.

Laut Steins werden von Herzog sowohl Einzelkomponenten, als auch Baugruppen und Systeme hergestellt. Jörg Steins: "Fast die gesamte Wertschöpfung findet im eigenen Haus statt."

Ergun Can sprach unter anderem das Thema Mindestlohn an. Einig war er sich mit Firmenchef Steins, dass man vom Verdienst einer Vollzeitstelle leben können muss. Jörg Steins: "Deutschland als führende Wirtschaftsnation muss den Anspruch haben, Löhne zu bezahlen, von denen man leben kann." Ob man die Festlegung von Mindestlöhnen gesetzlich regelt oder den Tarifpartner überlässt ist für Jörg Steins Ansichtssache.

Ergun Can verwies darauf, dass es in vielen EU-Ländern Mindestlöhne gibt und dies dort auch funktioniert. Ohne Mindestlöhne sieht er Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Unternehmen, die ihren Mitarbeitern anständige Löhne bezahlen. Und noch einen weiteren Aspekt sprach SPD-Kandidat Ergun Can an: "Wer heute keinen vernünftigen Lohn bekommt, hat auch im Alter keine vernünftige Rente."

Einmal mehr räumte Ergun Can bei dem Gespräch mit einem weitverbreiteten Missverständnis auf. Die SPD will nicht die Steuern für diejenigen erhöhen, die in die eigene Firma investieren. Stattdessen, soll es höhere Steuern geben, wenn mit dem Geld spekuliert wird oder Einkommen von über 100.000 Euro pro Person vorliegen.

Der Gesprächsrunde schloss sich ein Firmenrundgang an, bei dem Prokurist und Leiter Technik Peter Schondelmaier über die Produktion und die Arbeitsabläufe informierte.

 

Homepage SPD Schramberg