SPD Oberndorf

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AsF: Die Rolle der Frau im jüdischen Glauben

Veröffentlicht am 11.12.2012 in Arbeitsgemeinschaften

Erika Ramuschkat (von links), Claudia Marx-Rosenstein und Hildegard Klaussner. Foto: Elke Ringl-Klank

Schramberg (erk). Witterungsbedingt konnte die ASF-Vorsitzende Hildegard Klaussner nur eine kleine Gruppe interessierter Zuhörerinnen und Zuhörer im Lesecafe der Mediathek begrüßen, als Claudia Marx-Rosenstein am Freitag, 7. Dezember, über ihr Leben und ihre Rolle als Frau im jüdischen Glauben berichtete.

Die in Brasilien aufgewachsene Referentin erzählte eingangs über ihre 1937 ausgewanderten Großeltern, über ihre Eltern und ihre Kindheit. Sie studierte Pädagogik und entschloss sich vor zwölf Jahren, mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern nach Stuttgart umzusiedeln.

Frau Marx-Rosenstein arbeitet in der Waldorfschule und ist aktiv in der jüdischen Gemeinde in Stuttgart tätig.

In einer sehr engagierten Diskussion wurden Fragen zu orthodoxen und liberalen Juden beleuchtet, die Möglichkeiten von Frauen, sich in der Gemeinde zu engagieren, aber auch, wie der jüdische Glaube im Haus und in der Familie gelebt werden kann. Zu diesen Aspekten konnte Frau Marx-Rosenstein sehr überzeugend ihre eigene, liberale Position darstellen. Sie glaubt, dass beide Strömungen, liberal und orthodox durchaus nebeneinander Bestand haben können.

Vor den Schilderungen der Referentin hatte Erika Ramuschkat einen historischen Abriss vom 16.bis 19. Jahrhundert gegeben und die untergeordnete Stellung der Frau im Judentum beleuchtet. Macht, Autorität und Bildung waren männliche Monopole, auch blieb den Frauen die Beteiligung am religiösen Leben in der Synagoge verwehrt. Die Frau gehörte ins Haus und hatte in diesem Bereich einen recht hohen Status. Im späten 19.Jahrhundert zeigte sich eine gewisse Emanzipationsbewegung innerhalb des Judentums. Auf dem Weg zur Gleichberechtigung suchten die Frauen sich Berufe außerhalb des Hauses. In reformierten Gemeinden dürfen Frauen inzwischen die Tora lesen und das Amt des Rabbiners ausüben.

Über die Rolle der Frau hinaus waren unter anderem die Siedlungspolitik Israels und die Rolle Deutschlands im Hinblick auf die Vergangenheit weitere Diskussionspunkte.

 

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