SPD Oberndorf

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Ein Beispiel gelungener Integration

Veröffentlicht am 24.12.2017 in Ortsverein

Giuseppe Agosta.

Schramberg (wit). Freundlich, sympathisch, engagiert, zuverlässig, pflichtbewusst und in Diskussionen integrierend. So kennen wir unseren Giuseppe Agosta. Dabei reichen diese Stichworte kaum aus, um den geborenen Sizilianer und zunächst unfreiwilligen Schramberger, der heute geradezu vorbildlich integriert ist, so positiv zu beschreiben wie es ihm gebührt. Beim Neujahrsempfang der Stadt Schramberg wurde er mit dem Ehrenbrief der Stadt geehrt. Mirko Witkowski hat mit Giuseppe Agosta gesprochen.

Was hast Du seinerzeit gedacht, als Du von Deinen Eltern gehört hast, dass sie mit Dir nach Schramberg wollen?

Mein Gott ich will nicht nach Schramberg, ich will hier in meiner Heimat (Scicli) bleiben, aber als Minderjähriger musste ich meinen Eltern folgen und mit dem Zug nach Schramberg mit fahren.

Als Du dann in Schramberg endlich zuhause warst, haben sich Deine Eltern für eine Rückkehr nach Italien entschieden. Was hat Dich bewogen, dann doch in Schramberg zu bleiben?

Die Liebe zu meiner Frau Elisabeth.

Was sind für Dich Deine wichtigsten Erlebnisse und Stationen in Schramberg?

Die ersten Begegnungen mit meinen Landesleuten am Bernecksportplatz beim Fußballspielen auch mit Migranten andere Nationalitäten (Türken, Griechen, Jugoslawen). Wie die Arbeitskolleg/innen bei der Firma Schweizer mich aufnahmen und die Hilfebereitschaft am Arbeitsplatz trotz Sprachschwierigkeiten. Die Umschulung zum Facharbeiter (Werkzeugmacher) bei Heckler & Koch in Oberndorf. Auch hier als einziger Migrant bei 30 Umschülern bekam ich Unterstützung. Bei der Firma Schweizer wurde ich in den Betriebsrat gewählt. Bei der Gewerkschaft (IG Metall) wurde ich als Vertreter der Ausländergruppe gewählt. Wurde ich in den Vorstand des Italienischen Vereins gewählt. Durch das italienische Konsulat in Freiburg wurde ich zum Korrespondent ernannt. Eine ehrenamtliche Aufgabe, um den Landesleuten in Schramberg und Umgebung zu helfen und sie zu beraten. Ich habe bei dem Ausländerbeirat mitgewirkt. Die Veranstaltung und die Ausstellung in Schramberg Stadtmuseum „Zwischen zwei Welten“ war für mich das größte Projekt der Stadt Schramberg, bei dem ich sehr gerne geholfen und mitgestaltet habe. Es war ein Ereignis mit großem Erfolg.

Was führte Dich in die Schramberger SPD?

Schon früher war für mich die SPD die Arbeiterpartei. Durch die Gewerkschaft wurde mir noch mehr bewusst, dass die SPD nicht nur die Partei der Arbeiter sondern auch die Einzige Partei ist, die sich für die Migranten einsetzt.

Was gefällt Dir an Deiner Wahlheimat Schramberg am besten und was vermisst Du, wenn Du an Sizilien denkst?

An Schramberg gefällt mir sehr die Lage, die Struktur der Stadt und alle Stadtteile, wenn auch einige Veränderung vorgenommen wurden, die mir persönlich zum Teil nicht gefallen. Sizilien ist meine alte Heimat, die ich regelmäßig besuche. Was ich vermisse, sind das Meer und das sonnige Wetter. Aber wenn ich in Sizilien wäre, würde mir der Schnee fehlen.

Was empfiehlst Du Migranten, die sich möglichst schnell und erfolgreich integrieren wollen?

Es ist schwierig eine Empfehlung zur Integration abzugeben, es liegt an uns selber, wenn man etwas erreichen will. Ich kann nur sagen, zuerst sind die Kontakte am Arbeitsplatz wichtig. Dadurch kann man immer wieder neue Leute kennenlernen, aber auch Freundschaften durch Freunde können erreicht werden. Vor allem ist auch wichtig, die deutsche Sprache zu erlernen.

Du hast als erster ausländischer Mitbürger für den Schramberger Gemeinderat kandidiert. Was hat Dich dazu bewogen?

Da mir Schramberg am Herz liegt. Als Bürger der Stadt wollte ich für Schramberg und seine Stadtteile die Interessen aller Bürger im Gemeinderat vertreten und nicht die politischen Interessen einer einzelnen Partei.

Heute hast Du die italienische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Wie würdest Du Dich selber sehen? Als Italiener, Deutscher, Europäer, Schramberger oder Sizilianer oder von allem ein wenig?

Ein wenig von allem etwas - mehr als Europäer und Schramberger.

Gibt es noch etwas, was Du uns vor dem Hintergrund Deines persönlichen Lebenswegs mit auf unserem Weg geben möchtest? 

Freundlich und fröhlich sein. Mit allen Menschen dieser Welt in Frieden und Freundschaft zusammenleben.

 

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